Kulturpolitik in der Informationsgesellschaft
Wir haben am Forum ICT21 teilgenommen. Die Veranstaltung war doch etwas merkwürdig, weil sich die Veranstalter, so schien es, nicht einig waren, was genau das Ziel des Forums sei. Eine Fraktion wollte eine Broschüre produzieren, die der Schweizer Bevölkerung erklärt, was denn die Informationsgesellschaft sei, und warum ICT so wichtig ist. Die andere Fraktion hatte mehr eine Ergänzung zur und alternative Schwerpunktsetzung für die Bundesrätliche Strategie zur Informationsgesellschaft im Sinne. In Anbetracht der vielen Leerformeln in dieser Strategie schien mir auch ehr das zweitere angebracht, besonders weil die Idee einer solchen Broschüre für alle ehr absurd ist.
Annette Schindler und ich waren in der Kulturgruppe. Die Gruppe haben versucht, die wesentlichen Fragen, mit denen sich eine intelligente Kulturpolitik im Kontext der Informationsgesellschaft beschäftigen sollte, heraus zu arbeiten. Weil das Thema sehr komplex ist, ging es uns nicht darum irgendwelche illusorische "Lösungen" vorzuschlagen. Vielmehr wollten wir die Felder aufzeigen, wo Handungsbedarf besteht.
Hier nun eine leicht überarbeitete stichwortartige Liste, der erweiterten Rahmenbedingungen für neues Kulturschaffen und der Politkfeldern, auf denen der Bund aktiv werden kann und muss. (Das original pdf File, wie von der Kulturgruppe vorgestellt, ist hier).
Das tönt nach nicht so viel, aber die Tatsache, dass sich "KulturexpertInnen" an einer semi-offiziellen Veranstaltung für den freien Zugang zu öffentlich-finanzierten Kulturgüter als generelles Prinzip und für die ernsthafte Prüfung einer Schranke im UHR ausgesprochen haben, ist ein Novum. In Microschrittchen bewegt sich was.
Annette Schindler und ich waren in der Kulturgruppe. Die Gruppe haben versucht, die wesentlichen Fragen, mit denen sich eine intelligente Kulturpolitik im Kontext der Informationsgesellschaft beschäftigen sollte, heraus zu arbeiten. Weil das Thema sehr komplex ist, ging es uns nicht darum irgendwelche illusorische "Lösungen" vorzuschlagen. Vielmehr wollten wir die Felder aufzeigen, wo Handungsbedarf besteht.
Hier nun eine leicht überarbeitete stichwortartige Liste, der erweiterten Rahmenbedingungen für neues Kulturschaffen und der Politkfeldern, auf denen der Bund aktiv werden kann und muss. (Das original pdf File, wie von der Kulturgruppe vorgestellt, ist hier).
Kulturpolitische Rahmenbedingungen
- Öffentlich-finanzierte Informationen und Kulturgüter sollen frei zugänglich sein. Ausnahmen sind möglich, sollen aber individuell begründet werden.
- Archivierung: Selektion / Erschliessung
- Urheberrecht/Kulturschranke: Eine neue Schranke im Urheberrecht, die die kulturelle bearbeitung von geschützten Werken erlaubt, würde viele der aktuellen Probleme lösen oder zumindest entschärfen.
- Vereinfachung des Rechteerwerb/Vergütung
- Internationaler Kulturaustausch
Kulturförderung durch den Bund
- Aktive Gestaltung der Digitalisierung von Film und Kino
- Förderung der Produktion und Vermittlung von Medienkunst und digitaler Kultur
- Stärkung der medialen und kulturellen Kompetenz der Bevölkerung
- Neukonzeption von „Kunst und Forschung“
Das tönt nach nicht so viel, aber die Tatsache, dass sich "KulturexpertInnen" an einer semi-offiziellen Veranstaltung für den freien Zugang zu öffentlich-finanzierten Kulturgüter als generelles Prinzip und für die ernsthafte Prüfung einer Schranke im UHR ausgesprochen haben, ist ein Novum. In Microschrittchen bewegt sich was.
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